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Psychologische Erkrankungen im Bereich der Sexualität

Gesunde sexuelle Aktivität kann ein breites Spektrum an Wünschen und Aktivitäten umfassen, die, wenn sie in der Fantasie oder zwischen einwilligenden Erwachsenen als Teil einer erfüllenden Beziehung ausgelebt werden, den Menschen Freude bereiten, auch wenn andere ihr Sexualleben vielleicht lieber auf andere Weise leben würden. Bestimmte sexuelle Verhaltensweisen deuten jedoch auf eine sexuelle Störung hin, weil sie zu erheblichem persönlichen Leid führen, andere schädigen oder zwanghaft werden. Im folgenden Beitrag wird auf einige Störungen eingegangen.

Paraphilien

Bei manchen Menschen hängt die sexuelle Erregung oder Befriedigung davon ab, dass sie über sexuelle Praktiken fantasieren und/oder an solchen teilnehmen, die die meisten als untypisch oder extrem ansehen würden. Diese Zustände, die als Paraphilien bezeichnet werden, gelten als Störungen, wenn sie der betreffenden Person erheblichen Kummer bereiten oder wenn die Ausübung eines solchen Verhaltens anderen schadet oder Kummer bereitet. Paraphilien können sich auf bestimmte Objekte (ein Tier, ein Sexspielzeug, eine Spreizstange) oder Verhaltensweisen (Schmerzen zufügen, sich entblößen) konzentrieren, sind aber durch eine sexuelle Besessenheit bis hin zur Abhängigkeit gekennzeichnet. Die meisten Paraphilien sind sehr spezifisch und unveränderlich, und sie treten bei Männern weitaus häufiger auf als bei Frauen.

Exhibitionismus

Die exhibitionistische Störung beinhaltet den Drang, die Fantasie oder den Akt, die eigenen Genitalien anderen, insbesondere Fremden, ohne deren Zustimmung zu zeigen. Zu den Unterformen der Störung gehört der Zwang, die eigenen Genitalien vorpubertären Kindern, Erwachsenen oder beiden zu zeigen. Man geht davon aus, dass etwa 2-4 Prozent der männlichen Bevölkerung von Exhibitionismus betroffen sind und eine unbekannte, aber kleinere Anzahl von Frauen.

Fetischistische Störung

Eine intensive sexuelle Anziehung zu unbelebten Objekten oder zu Körperteilen, die traditionell nicht als sexuell angesehen werden, wie z. B. Füße. Dies wird als fetischistische Störung bezeichnet, wenn sie mit einer klinisch signifikanten Belastung oder Beeinträchtigung einhergeht. Viele Menschen finden bestimmte nicht- genitale Körperteile attraktiv oder erregend, aber die fetischistische Erregung beeinträchtigt das normale sexuelle oder soziale Funktionieren und oft ist die sexuelle Erregung ohne die Anwesenheit des Fetischobjekts unmöglich. Viele Menschen können einen Fetisch als Teil ihres Sexuallebens haben, aber für die Diagnose einer fetischistischen Störung ist ein erheblicher persönlicher Leidensdruck oder eine Störung der sozialen, beruflichen oder sonstigen Funktionsbereiche erforderlich. Es wird angenommen, dass diese Störung fast ausschließlich bei Männern auftritt. Doch wird diese "Störung" als Harmlos eingestuft.

Zu anderen fetischistischen Neugungen (ob man von Störungen sprechen muss, sei dahingestellt) zählen auch extremere Formen in der Sado-Maso-Szene. So gibt es dort Spielzeuge, wie z. B. dieSpreizstange, auch bekannt aus dem Kinoklassiker Shades of Grey, oder viele weitere Utensilien, welche die sexuelle Erregung erheblich steigern können und in der Fetischszene große Beliebtheit haben. Wo hier allerdings die Grenze des Normalen und der Störung ist, lässt sich nicht genau definieren, ist in der Wissenschaft auch teilweise umstritten.

andere Psychologen

Sigmund Freud
Carl Gustav Jung